ÖM-Finalkrimi Teil 1 endet ohne Sieger – Showdown in Dornbirn steht bevor

Nach der enttäuschend knappen Niederlage im Schweizer Playout gegen Uttigen am Vortag musste die Kaul-Truppe keine 24 Stunden später erneut aufs Parkett – diesmal in der heimischen Meisterschaft gegen Lokalrivale Wolfurt. Und dieses Derby hatte es erneut in sich: Wolfurt und Dornbirn trennten sich im ersten Finalspiel 1:1 – die Entscheidung ist damit vertagt. Ein Vorgeschmack auf die bevorstehende Schweizer „Best-of-Five“-Serie um den Ligaerhalt, in der die beiden Kontrahenten erneut aufeinandertreffen werden.
Beide Teams mussten auf wichtige Stammspieler verzichten, dennoch nahm die Partie von Beginn an Fahrt auf. Die Gastgeber fanden schneller ihren Rhythmus und übernahmen das Kommando. Dornbirn, sichtlich müde vom Vortag, verteidigte jedoch diszipliniert und ließ nur wenige Chancen zu. Auch die Torhüter standen auf beiden Seiten mehrfach im Mittelpunkt und verhinderten mit starken Paraden einen frühen Rückstand. Erst in der 16. Minute gelang dem quirligen Spanier Ferran Puig Aragon mit einer starken Einzelaktion der nicht unverdiente Führungstreffer für die Hausherren.
Für Aufregung sorgte kurz danach eine kuriose Szene: Dornbirns Trainer Dominique Kaul beschwerte sich heftig über eine für rund 30 Sekunden nichtgelaufene Zeit auf der Anzeigetafel – und wurde dafür von den Schiedsrichtern mit der roten Karte auf die Tribüne geschickt. Da bereits Kapitän Kilian Hagspiel auf der Strafbank saß, mussten die Dornbirner eine längere Unterzahlsituation überstehen. Doch auch die Hofsteiger konnten daraus keinen entscheidenden Vorteil ziehen, da mit Daniel Zehrer und Ferran Puig Aragon auch zwei ihrer Spieler auf die Strafbank mussten. In der Phase der beidseitigen Unterzahl mit je drei Feldspielern passierte bis zur Pause nichts Zählbares mehr, und Wolfurt ging mit einer 1:0-Führung in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit brachte neben zahlreichen Unterbrechungen einen wie ausgewechselt auftretenden, spielbestimmenden RHC Dornbirn aufs Feld. Wolfurt geriet zunehmend unter Druck, doch auf beiden Seiten blieben die Chancen – trotz mehrerer Aluminiumtreffer – ungenutzt. In der 43. Minute dann die Erlösung für die Gäste: Franco Carassai netzte per raffiniertem Büablitrick zum verdienten Ausgleich ein.
Auch in der Schlussphase blieb es hochspannend: Beide Teams standen bei jeweils neun Teamfouls, doch niemand wollte mit dem zehnten Foul den möglichen direkten Gegentreffer riskieren – die Disziplin siegte. So blieb es letztlich bei einer insgesamt gerechten Punkteteilung – ein Remis, das im entscheidenden Rückspiel am 19. Juni in der Dornbirner Stadthalle für eine völlig offene Ausgangslage sorgt.
ÖM-Finale (Hinrunde)
RHC Wolfurt – RHC Dornbirn 1:1 (1:0)
Strafen: 1 x rote Karte Kaul, je 1 x 2 Min. Hagspiel bzw. Zehrer, Puig Aragon (2x)
Wolfurt: Rohner, Hämmerle; Puig Aragon 1, Mark, Brüstle, D. Zehrer, Laritz, Kirchberger (ohne Dilme, A. Zehrer)
Dornbirn: Gomes Da Silva, Sohm; Brunner, Carassai 1, Fuentes, Hagspiel, Jochum, Lechleitner, Molet, Winsauer (ohne Mostögl, Fässler)